Conrad Lycosthenes |
Conrad LYCOSTHENES (graezisiert aus WOLFFHART), 1518 im Elsaß geboren, studierte in Heidelberg und war seit 1542 Professor für Grammatik und Dialektik in Basel, wo er bereits 1561 starb. Er gehört in die Reihe der bedeutenden polyhistorisch Gelehrten des 16. Jahrhunderts. (Sein Onkel war Conrad Pellican, sein Schwager war der Verleger Oporin.) Das Portrait aus: Nicolas Reusner, Icones sive imagines virorvm literis illvstrivm, qvorvm fide et doctrina religionis & bonarum literarum studia, nostrâ patrumque memoriâ, in Germaniâ praesertim in integrum sunt restituta. Strassburg 1587. Zur Biographe vgl. den Artikel in der ADB In einem Brief an Heinrich Bullinger vom 6. April 1557 chrakaterisiert Lycosthenes sich und seine Arbeit. Sein Schaffen lässt sich kennzeichnen als: sammeln, das Tradierte ergänzen und kommentieren. Zwei Themenbereiche umfasst es: (a) die enzyklopädische Verfügbarmachung des Wissens-Schatzes aus Antike und Humanismus. (b) die Zusammenstellung von wunderbaren Vorzeichen.
Übersicht:
|
|||||||||||
Das ProdigienbuchLycosthenes ediert und ergänzt 1552 das Prodigienbuch des spätantiken Autors Julius Obsequens, das seit der Editio Princeps 1508 im Anhang von Pliniusbriefen ein Schattendasein geführt hat:
Das Buch enthält:
1557 stellt Lycosthenes seine eigene Sammlung vor (562 Seiten in Kleinfolio). Bereits das Bild auf der Titelseite veranschaulicht die Fülle der aufgenommenen Themen (Unwetter, Kometen, Missgeburten, Katastrophen, Kriege, Monstra – alles aber dominiert von Gott):
und im gleichen Jahr auf deutsch, übersetzt von Johannes Herold:
Das Buch ist (in der deutschen Fassung) als Faksimile erschienen (mit einem Nachwort von Paul Michel und Pia Holenstein Weidmann) im Olms-Verlag, Hildesheim / Oetwil, 2007 (ISBN: 978-3-487-13428-4) In der Bayerischen Staatsbibliothek liegt ein handschriftlicher Nachtrag (mit abgezeichneten und auch ausgeschnittenenen und eingeklebten Bildern): Continuatio Chronicorum Lycosthenis de prodigiis et ostentis ab anno 1557 ad nostra usque tempora [i.e. 1677] = Clm 30245 Zum Übersetzer Johannes Basilius Herold (1514–1567) Aufbau des Buchs (in der deutschen Fassung von Herold): Zuschreiben an Abt Wolfgang von Fulda Vorrede an den Christlichen Leser
Zeigrodel [= Bibliograpie der verwendeten Werke] Von vnergründtlichen wunderwercken Gottes/ die er syd anbeginn der Welt/ in seltzamen gschöpffen/ mißgburten/ in erscheinungen an dem himmel/ auff der erden/ in den wassern den menschen zuor anmhanung/ schrecken/ mit sondern bedeüttungen vnnd nachgedencken fürgepracht.
Pag. xxxvi – dlvij: Wunder-Folgen-Zusammenhänge in chronologischer Folge; am Rand datiert von 2057 vor Christi Geburt bis 1557. [in der lat. Fassung ab Pag. 35] Pag. dlviii – dlxij: Dise nachfolgende Wundergeschöpff seind erst nach außgang des wercks/ durch gönner Herren Conrado Lycostheni zuokommen ... |
|||||||||||
Wunder vs. Naturgesetz in den Theorien verschiedener Epochen:Während Jahrhunderten bestehen zwei Wunderbegriffe nebeneinander:
Die Kontroverse zwischen der These, Gott greife nicht mehr in die einmal geschaffene Welt ein, und derjenigen, Gott offenbare seine Gegenwart durch sein ständiges Wirken in der Welt, erlebt um 1715 einen Höhepunkt in einem philosophischen Schriftenstreit zwischen Newton (vertreten durch seinen Schüler Samuel Clarke) und Leibniz. (Zusammenfassung der Wunderdebatte bei Alexandre Koyré: From the Closed World to the Infinite Universe. Baltimore 1957. Dt. Übers.: Von der geschlossenen Welt zum unendlichen Universum. Frankfurt/M. 1969 [= stw 320], Kapitel 11: ›Der Gott des Werktages und der Gott des Sabbat‹.) Einige Textbeispiele dazu:
Gegen die Vorstellung von Wundergestalten spricht der Satz natura non facit saltûs – die Natur macht keine Sprünge.
Der Zusammenhang mit der Mentalität, insbesondere der reformierten Theologie des 16. Jhs. wäre noch zu erörtern:
|
|||||||||||
Typen von Wunderzeichen – Typen von damit Vor-Bedeutetem – Deutungstechniken – AitiologieLange nicht alle extraordinairen Ereignisse werden als Vorzeichen gewertet. Oft berichtet Lycostehenes ganz einfach von ›faits divers‹. – Wo Ereignisse Zeichencharakter haben, muss man deren Stellenwert im Auge haben; zur Erklärung dient am besten Cicero (Tabelle). Einige Ereignisse (z.B. Erdbeben) können entweder Vorzeichen oder damit bedeutetes Unglück sein. Einteilung der Signa (nach Cicero, »de divinatione«):
Typen von Wunderzeichen: ein extra-ordinaires Ereignis (natura facit saltus)
Typen von damit (Vor-)Bedeutetem; meist ein Ereignis der Geschichte
Sprachliche Formulierungen zur Vermittlung von Vorzeichen zum damit angedeuteten Ereignis
Ursachen für die Wunder (Aitiologie): mehr dazu hier > symbolforschung.ch/Teratologie.html
Bedeutung der Monstra für die Menschen
Beglaubigungsstrategien
|
|||||||||||
Vorläufer, Zeitgenossen und NachfolgerAngeregt wurde Lycosthenes durch Julius Obsequens: Iulii Obsequentis prodigiorum liber, ab urbe condita usque ad Augustum Caesarem, cuius tantum extabat fragmentum, nunc demum Historiaru[m] beneficio, per Conradum Lycosthenem Rubeaquensem, integritati suae restitutus. Polydori Vergilij Urbinatis de Prodigijs libri III. Ioachimi Camerarij Paberg. de Ostentis libri II, Basileae: Oporinus 1552.
Weitere Vor- und Nachläufer und etwa gleichhzeitige Publikationen: Werner Rolevinck [auch Rolewinck] (1425–1502). Im Jahr 1474 wurde zum erstenmal in Köln sein Werk »Fasciculus temporum« (Abriss der Weltgeschichte) gedruckt, das innerhalb von 18 Jahren 30 Nachdrucke erfuhr und in verschiedene Volkssprachen übersetzt wurde. Man bezeichnet dieses Werk als den »Ploetz des 15. und 16. Jahrhunderts«. Der Fasciulus wird von Lycosthenes selbst als Quelle angegeben. Giacomo Filippo Foresti (Jacobus Philippus Foresta da Bergamo, 1434–1520?), Supplementum chronicarum, Venezia, Bernardino Rizzo, 1492 und öfters. Sebastian Brant (1458–1521): Flugblätter des Sebastian Brant, hg. von Paul Heitz. Straßburg 1915. Hiob Fincel (gest. 1582): Wunderzeichen. Warhafftige beschreybung und gründlich verzeichnuß schröcklicher Wunderzeichen und Geschichten; die von dem Jar an 1516 biß auff yetziges Jar 1556 geschehen und ergangen sindt nach der Jarzal durch Jobum Fincelium, Nürnberg: Berg und Neaber 1556.. Caspar Goldwurm (1524–1559), Wunderwerck und Wunderzeichen Buch, Darinne alle fürnemste Göttliche, Geistliche, Himlische, Elementische, Irdische und Teuflische wunderwerck, so sich in solchem allem von anfang der Welt schöpfung biß auff unser jetzige zeit zugetragen und begeben haben, kürtzlich unnd ordentlich verfasset sein. Der gestalt vor nie gedruckt worden, Franckfurt am Main: Zephelius, 1557. Pierre Boaistuau († 1566): Histoires Prodigievses, Extraictes De Plvsieurs fameux Authours, Grecs & Latins, sacrez & Prophanes / Mises en nostre langue par P. Boaistuau, surnommé Launay, natif de Bretagne .... - Et nouuellement augmentées de quatorze Histoires par Claude Teßerant Parisien : auec les poartraicts & figures. - Paris : de Bordeaux, 1568 — Pierre Boaistuau, Histoires prodigieuses. Préface de Gisèle Mathieu-Castellani. - Texte intégral. - Paris [u.a.] : Ed. Slatkine, 1996 (Fleuron 87) Ludwig Lavater (1527–1586), Von Gespänsten, vnghüren, fälen, vnd anderen wunderbare dingen, so merteils wenn die menschen sterben söllend, oder wenn sunst grosse sachen vnnd enderungen vorhanden sind, beschähend, kurtzer vnd einfaltiger bericht / gestelt durch Ludwigen Lauater .... - Getruckt zu Zürych by Christoffel Froschower 1569.
Ambroise Paré (1510–1590): Les Oevvres de M. Ambroise Paré Conseiller, Et Premier Chirvrgien Dv Roy. Auec les figures & portraicts tant de l'Anatomie que des instruments de Chirurgie, & de plusieurs Monstres ; Le tout diuisé en vingt six liures .... Paris: Buon, 1575 — Ambroise Paré, Des monstres et prodiges . Éd. critique et commentée par Jean Céard. - Genève : Droz, 1971 (Travaux d'humanisme et renaissance 115) Ulisse Aldrovandi (1522–1605): Vlyssis Aldrovandi Patricii Bononiniensis Monstrorvm Historia. Cvm Paralipomensis Historiæ Omnivm Animalivm Bartholomaeus Ambrosinvs ..., et Horti publici Prefectus Labore, et Studio uolumen composuit. Marcus Antonius Bernia in lucem ed. propriis sumptibus. ... Cum ind. copiosissimo.. - Bononiae : Bernia ; Tebaldinus, 1642
Georg Stengel S.J. (1584/1585–1651),De monstris et monstrosis, quam mirabilis, bonus, et iustus, in mundo administrando, sit Deus, monstrantibus, Ingolstadt: Haenlin 1647. Vgl. die Website zu Wundersammlungen, Naturalienkabinetten des 16./17. Jhs. Ein hierzu besonders hervorzuhebender Mann: Chorherr Johann Jakob Wick (1522–1588)
|
|||||||||||
Bild-QuellenDen Konglomerat-Charakter (auch) dieser Enzyklopädie erkennt man schnell, wenn man beobachtet, woher all die vielen Bilder entnommen sind. Die Bilder in der lat. Ausgabe mögen einigermaßen bewusst gesetzt worden sein. Heroldl beschreibt, wie er bei der Herstellung der deutschen Übersetzung vorgegangen ist: dann ich/ der die plätter von und under dreyen pressen dann zuckend … für zuoschreyben mich vnderstanden. Die Bilder sind denn auch anders angeordnet als in der lat. Vorlage. (Die Quellenangabe mit ⬆ unter dem Bild) Iulius Obsequens⬆ Iulii Obsequentis prodigiorum liber, Basileae: Oporinus [1552] ⬆ Lycosthenes deutsch: Pag. cxxxij Schedelsche Weltchronik (1493)⬆ Schedelsche Weltchronik (1493) Fol. CXCVIII recto ⬆ Lycosthenes, deutsch Pag. dlix Johannes Stumpf (1500–1577/78),Gemeiner loblicher Eydgnoschafft Stetten / Landen vnd Völckeren Chronik wirdiger thaaten beschreybung […] durch Johann Stumpffen beschriben […] Zürich bey Christoffel Froschouer M.D.XLVII. Stumpff spricht sehr oft von Vorzeichen; der Zeichner der Lycosthenes-Ausgaben hat offensichtlich Bilder von dort vereinfachend übernommen. Die Zerlegung in einzelne Motive (Sonnenfinsternis, Erdbeben, Blutregen, Komet usw.) hat den Vorteil, dass diese kleinen (7 x 7 cm) Holzschnitte immer wieder und auch in verschiedenen Kombinationen in den Text eingebunden werden können. ⬆ Stumpf, 1.Band, fol. 46f = 2. Buch, xx. Kap. ⬆ Lycosthenes zum Jahr 803: fol. cccxxxi / pag. 339 Sebastian MünsterCosmographia. Beschreibung aller Lender durch Sebastianum Munsterum in wölcher begriffen. Aller völcker Herrschafften, Stetten vnnd namhafftiger flecken / härkommen …. Allenthalben fast seer gemeret und gebessert/ auch mit einem zuogelegten Register vil breüchlicher gemacht. Basel, Heinrich Petri, 1546. Erstes Beispiel: ⬆ In der Cosmographia für die Erbauung der Stadt Freiburg im Üechtland ⬆ Zum Jahr der Welt 1790 = 2173 vor Christus bringt Lycosthenes (1557) dieses Bild vom Bau des Turms zu Babel. Lycosthenes – Vor dem Jahr 87 vor Chr. ist das Thema der Bundßgnossen krieg wider die Römer: do lüeffen alle thier/ so dem mentschen heimblich vnd nutzlich/ als Hund/ Pferd/ Esel/ Rinder / Schaff/ Säw/ vnd ander vieh zusammen/ wurden wild/ rissen sich auß/ lieffen zuowald/ liessen sich weder anrüeren noch handlen … ⬆ Nur in der deutschen Ausgabe von Lycosthenes findet sich dazu dieses Bild. ⬆ Es stammt aus der Cosmographie von Jahr 1553, wo es etwas völlig anderes illustriert, nämlich die fruchtbarkeit des alten Teutschen erdtrichs, die schon Tacitus schildere. Drittes Beispiel: Lycosthenes, »Von wunderwerck« fol. xxvi / xxvij (in der allgemeinen Einleitung): Das Material zum Bild geht im Kern zurück auf die Carta marina des Olaus Magnus (Venedig 1539), ist aber damit nicht identisch. In seiner Historia de gentibus Septentrionalibus« Rom 1555 bringt O.M. die einzelnen See-Monstra in einzelnen Holzschnitten. ⬆ Hingegen bringt die im selben Verlag (Henricpetri Basel) wie das »Wunderwerck« in der dritten Auflage 1550 von Sebastian Münsters Cosmographey oder beschreibung aller Länder, Herrschaften, fürnemsten Stetten, geschichten .... eine Art "Wimmelbild" all dieser Wesen, die in einem einzigen Aquarium zu schwimmen scheinen, mit einer Legende, in der die See-Monstra anhand der Buchstabenverweise beschrieben sind. Lycosthenes / Herold übernehmen genau diesen Holzschnitt, lassen die Legende indessen weg. (Die Initialen H.R.M.D. verweisen auf Hans Rudolf Manuel Deutsch als Zeichner.) Mehr hierzu > porcus marinus.html Johannes HeroldBeim folgenden Beispiel kann man dem Übersetzer Johannes Herold (1514–1567) dabei zuschaun, wie er direkt nach dem Ausdruck des lateinischen Texts seinen eigenen deutschen mit Bildern amplifiziert, die er einem von ihm gestalteten Buch entnimmt. Lycosthenes behandelt zum Jahr 183 vor Chr. einen Unglücksfall im Circus Maximus: In der Römer spilfeyre die P. Cornelius Cethegus vnnd Aulus Posthumius Albius/ dem alten brauch nach hieltend/ do fiel der vmblauffend knopff auff der zilseülen im Rennplatz/ vf der Morgenröttin […] gmäld vnd warffs zuo hauffen. (Dass damals ein mālus = ein Stützpfahl auf das Standbild einer numinosen Gestalt fiel, berichtet Livius XXXIX,7; Herold deutet diese als Morgenröte/Aurora.) ⬆ Circus aus Lycosthenes Herold hatte drei Jahre vorher im gleichen Verlag eine Übersetzung mehrerer antiker Werke angefertigt, die reich illustriert ist: Heydenweldt vnd irer Götter anfängklicher vrsprung, durch was verwähnungen denselben etwas vermeynder macht zugemessen, vmb dero willen sie von den alten verehret worden, pp. pp. auß vieler glerten thewrn männer schrifften, […] Durch Johann Herold beschriben vnd ins teütsch zuosammen gepracht, Basel: Henrich Petri 1554. Hier steht die Illustration bei der Erklärung des Beiworts Olympier von Jupiter: ⬆ Bei Herold steht die Illustration bei der Erklärung des Beiworts Olympier von Jupiter Die WickianaOffensichtlich kennt Lycosthenes Flugblätter, wie sie Wick sammelte. De Illustrator gestaltet sie oft vereinfachend um für die Holzschnitte. Erstes Beispiel: ⬆ Wickiana, Flugblatt 1543 >>> Quelle ⬆ Lycosthenes ebenfalls zum Jahr 1543 in der deutschen Fassung: NJt weyt von Pfortzheym in der Maggrafschafft Baden/ im dorff Zesenhausen/ vmb die fünfte nach mittag/ do sahe man ein strobelstern/ der grösser dann ein mühlstein scheyn/ seynen schwantz gegen Mitnachte khört/ auß dem selben fiel ein feuwr wie ein grosser grausamer drach auff die erd härab/ soff aus einem bächlin/ das es schier gar außdorret/ flog hernach in einen acker/ den fraß er schier gar ab/ schwang sich wider in die höh vnnd lies ein gemörck hinder jm seynes ubelhaußhaltens. Zweites Beispiel: Die Wunderbarlich geburt zů Wynserß – Flugblatt 1543 ⬆ Wickiana (PAS II 15/7) > https://www.e-manuscripta.ch/zuzneb/wick/content/titleinfo/2724422 ⬆ Lycosthenes deutsch Pag. dvij Conrad GessnerConrad Gessner (Zürich 1516–1565) und Lycosthenes (Basel 1518–1561) kannten sich gut und standen in brieflichem Kontakt. Conrad Gessner bringt im Fischbuch (1558) das Bild eines Meerwunders: ⬆ Conradi Gesneri medici Tigurini Historiae animalium liber IIII. qui est de piscium & aquatilium animantium natura: cum iconibus singulorum ad vivum expressis …, Tiguri: apud Christoph. Froschoverum, anno 1558. Das Bild ist hier angeschrieben mit Monstrum marinum, ex tabula quadam impressa in Germania olim. Bei diesem ›einst in Deutschland gedruckten Bild‹ handelt es sich um ein Flugblatt mit deutschen Text und dem Bild des aus Fischleib und Frauenoberkörper zusammengesetzten Monstrums, gedruckt bei Johann Grüninger in Straßburg 1523. (Dieses abgedruckt und kommentiert bei Ingrid Faust, u.a., Zoologische Einblattdrucke und Flugschriften vor 1800, Stuttgart: Hiersemann 1998–2010; Band V, # 759.) ⬆ Lycosthenes zum Jahr 586 n.Chr.: Im Nil do sahe man auch zwey Mhörwunder/ dero das ein biß zum nabel/ als ein mannßbild/ das ander wie ein weibsbild gestaltet ... Der Formschneider von H.Petri hat möglicherweise aus dem Monstrum marinum ein Paar gemacht. Froschauer-BibelDie Vision Daniels als Beispiel ⬆ Die gantze Bibel / der ursprünglichen ebraischen und griechischen Waarheyt nach auffs aller treüwlichest verteütschet, Getruckt zuo Zürich bey Christoffel Froschouer, im Jar als man zalt MDXXXI [1531]. ⬆ Lycosthenes zum Jahr 543 vor Chr. usw.
|
|||||||||||
HilfenFür Lycosthenes-Fans, die im deutschen Text lesen möchten: Typographie:
Johann Herold stammt aus Calw im oberdeutschen Raum und lebte und wirkte seit 1539 und insbesondere seit 1554 in Basel. Er kennt – abgesehen von dem im (regional unterschiedlichen) Frühneuhochdeutschen Üblichen – einige lautliche Besonderheiten:
Frühneuhochdeutsches Wörterbuch > https://www.fwb-online.de/ In Basel wurde im Gegensatz zu Zürich die Lutherbibel gedruckt > Lutherbibel von 1545 im WWW Viel Spaß (und Erkenntnisgewinn) bei der Lektüre! LiteraturhinweiseArtikel "Wunder-Zeichen" in Zedlers Großes vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Künste, Band 59 (1751) 2149–2166 Eugen Holländer, Wunder, Wundergeburt und Wundergestalt in Einblattdrucken des fünfzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts; kulturhistorische Studie Stuttgart: Enke 1921. https://archive.org/details/wunderwundergebu00holluoft Rudolf Schenda, Die Prodigienliteratur in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, (Münchner Romanistische Arbeiten 16), München 1961. Dieter Harmening, Superstitio. Überlieferungs- und theoriegeschichtliche Untersuchungen zur kirchlich-theologischen Aberglaubensliteratur des Mittelalters, Berlin: Erich Schmidt. 1979. Irene Ewinkel, De monstris. Deutung und Funktion von Wundergeburten auf Flugblättern Deutschlands des 16. Jahrhunderts, (Frühe Neuzeit 23), Tübingen: Niemeyer 1995. Veit Rosenberger, Gezähmte Götter. Das Prodigienwesen der römischen Republik. (= Heidelberger Althistorische Beiträge und Epigraphische Studien. Band 27). Steiner, Stuttgart 1998. Jörg Jochen Berns, Wunderzeichen am Himmel und auf Erden. Der frühneuzeitliche Prodigiendiskurs und dessen medientechnische Bedingungen, in: Herbert Jaumann / Gideon Stiening (Hgg.), Neue Diskurse der Gelehrtenkultur in der Frühen Neuzeit, de Gruyter 2016, S. 99–161. Pia Holenstein Weidmann, Monströse Erscheinungen im 16. Jahrhundert zwischen Naturwissenschaft und Gottesfurcht, am Beispiel von Conrad Lyosthenes, in: »Spinnenfuß und Krötenbauch« – Genese und Symbolik von Kompositwesen Schriften zur Symbolforschung Band 16, PANO Verlag, Zürich 2013. Artikel von Clemens Schlip > https://humanistica-helvetica.unifr.ch/fr/works/168 Zum Basler Drucker/Verleger Heinrich Petri: Frank Hieronymus u.a., Griechischer Geist aus Basler Pressen: https://www.ub.unibas.ch/cmsdata/spezialkataloge/gg/short-drucker-017.html Frank Hieronymus, 1488 Petri - Schwabe 1988. Eine traditionsreiche Basler Offizin im Spiegel ihrer frühen Drucke, 2 Bde., Basel 1997. »Wunderwerck« = Nr. 381 (S. 1100f.) Lycosthenes. Zeichen und Wunder; zweisprachige Ausgabe von Kai Brodersen mit den Holzschnitten der Ausgabe von 1552, Wiesbaden: marixverlag 2021 (223 Seiten) Ein (nicht aktualisierte, aber dennoch nützliche) Bibliographie (erstellt von Pia Holenstein Weidmann) ist hier als PDF-Datei zum Download |
|||||||||||
ImpressumDiese Website geht zurück auf ein Kolloquium des Deutschen Seminars der Uni Zürich im Sommersemester 2005 und wurde nachher noch etwas augmentiert. – Saskia Waibel – Brigitte Bovo – Michael Kotrba (Zentralbibliothek) haben dazu beigetragen. – Letzte Fassung: P.Michel März 2024 |
|||||||||||