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Vorschlag »Ornithorhynchus anatinus«
(1) Gezeigt wird das Linnéschen System in Tabellenform
Würmer |
Insekten |
Fische |
Amphibien |
Vögel |
Säugetiere |
ohne Skelett |
harter Panzer |
mit Kiemen atmend |
mit Lungen atmend |
gefiedert, 2 Beine, Schnabel, eierlegend,
säugen nicht |
pelzig,
4 Beine,
haben Zähne,
lebendgebärend,
säugen die Jungen |
offener Blutkreislauf |
eine Herzkammer, kaltes Blut |
2 Herzkammern, warmes Blut |
farbloses Blut |
rotes Blut |
das Reich der Tiere |
und eine Beschreibung eines Tiers von Dr. George Shaw
(London 1799), mit Balg des seltsamen Wesens. Daneben weitere Kompositwesen
aus Plinius-Edition (Frankfurt: Sigmund Feyerabend 1656) u.a.
(Bildquelle: www.latrobe.tas.gov.au/
warrawee.htm)
das Tier legt Eier |
die Weibchen säugen die Jungen |
es hat einen Schnabel wie eine Ente |
es ist vierfüssig und trägt Pelz |
(2) Die Ausstellungsbesucher werden gebeten,
im Auftrag der Naturwissenschaftlichen Akademie von NN ein Antwortschreiben
an Herrn Dr. Shaw zu verfassen
(3) Fotokopien, Bücher, Platypus-Bald aus Plüsch,
Schreibpaier mit Briefkopf der Akademie und der ersten Zeile: »Sehr
geehrter Herr Dr. Shaw, ....«
(4) Wenn etwas Neues nicht ins vorhandene System passt,
gibt es zwei Reaktionsweisen:
entweder man leugnet das Neue (und schreibt Herrn Dr. Shaw einen Brief,
er solle doch mit seinen Hirngespinsten abfahren, oder das sei doch
nur Fake und er wolle die ehrenwerte Akademie ver***en) – oder
man ändert das System (das ist weitaus mühsamer).
(5) Herren / Michel
zum Überblick
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Vorschlag »Frontispizien«
(1) Frontispizien berühmter Enzyklopädien im
Original, hier z.B. Gregor Reisch, Margarita Philosophica, Basel 1508
(2) Auf einem Computerbildschrim sind einzelne Teile des
Bildes klicksensitiv; beim Darüberfahren mit dem Mauspfeil erscheint
ein erklärendes Textfeld
(3) alte Drucke im Glasvitrine, Computer mit Maus
(4) In Tiitelblätern (auch im Inneren) inszenieren
Enzyklopädien oft eine Vision des Gesamtwissens. Das Arrangement
der Figuren (meist Personifikationsallegorien) ist verräterisch:
bei Herrad ist die Theologie zuoberst, bei Diderot / d’Alembert
die Vérité
(5) PMichel, in der Hoffnung das Silvio Frigg hilft
Die Philosophie mit
den 3 Köpfen: Naturphilosophie, Moralphilosophie und Metaphysik
Die Sieben Freien Künste mit ihren Atrributen
Die 4 Kirchenväter Augustinus, Gregor, Hieronymus,
Ambrosius
Aristoteles als Vertreter der Naturphilosophie;
Seneca als Vertreter der Moralphilosophie
zum
Überblick
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Vorschlag »Juicy fruits auf der Titanic«
(1) Eine Bibliothek auf einem Luxusdampfer. Es stehen
(Atrappen von) Enzyklopädien bereit, dazwischen echte Bände,
die nur ›juicy friuts‹ enthalten: besonders brisante Einträge,
z.B. Tilgung der Liebschaften Katharinas der Großen (Brockhaus
1874 in einem Exemplar in St.Petersburg) oder Fake-Einträge, z.B.
den Artikel zum Musiker Otto Jägermeier (in Riemanns Musik-Lexikon)
oder den Artikel subtiehl in J. Mittelstraß’ Enzyklopädie
Philosophie und Wissenschaftstheorie, oder die Steinlaus
(Petrophaga lorioti)
und andere U-Boote.
(2) Publikum sitzt auf Sofas und liest zwecks Bildung
bzw. Unterhaltung.
(3) Blindbände, Fotokopien, Sofa, Luxusdampfer
(4) Manipulation von sog. Allgemeinwissen
(5) Ines Prodöhl
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Vorschlag »Wunderkammern«
(1) Wunderkammerexponate (von tierischen Präparaten
bis zur Kunstkammer), Teile von heutigen Sammlungen (von Kaffeerahmdeckeli-
bis zum Kunstsammlung).
(2) Hörstationen mit normativen Beschreibungen von
Wunderkammern (zum Beispiel Domenico
Remps: Kunstkammerschrank, 2. H. 18. Jh., Florenz, Museo dell'Opificio
delle pietre dure) und Wunderkammererlebnisberichten, Interviews mit
heutigen Sammlern:
Wunderkammer-Spiel (ev. virtuell: man muss sich eine eigene
Wunderkammer/Sammlung zusammenstellen, entweder sehr spezialisiert oder
generalisierend als Abbild der Welt)
(3)
(4) Geschichte der Wunderkammer von den Anfängen
im 15. Jh. über die Hoch-Zeit im 17./18. Jh. bis zu heutigen Formen
des Sammelns, in denen man sich möglichst spezialisiert. —
Geschichte des Sammelns, Wandel der Ansprüche an eine Sammlung
als Spiegel des Umgangs mit Wissen. — Was sind die Antriebe der
Sammler? Was wollen sie mir ihren Sammlungen erreichen?
(5) Nanina Egli
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Vorschlag »Schwarzer Peter«
(1) Es liegen Spielkarten für ein ›Quartett‹
auf:
Jahreszeiten |
Frühling |
Sommer |
Herbst |
Winter |
Elemente |
Erde |
Wasser |
Feuer |
Luft |
Kardinaltugenden |
Klugheit |
Tapferkeit |
Gerechtigkeit |
Mäßigung |
Evangelisten |
Matthäus |
Markus |
Lukas |
Johannes |
Attribute
der Evangelisten |
Engel |
Löwe |
Rind |
Adler |
Himmelsrichungen |
Norden |
Osten |
Westen |
Süden |
Paradiesesflüsse |
Phison |
Geon |
Tigris |
Euphrat |
Unterweltsflüsse |
Phlegeton |
Lethe |
Styx |
Acheron |
Kirchenväter |
Ambrosius |
Augustinus |
Hieronymus |
Gregor |
Erzengel |
Gabriel |
Raphael |
Uriel |
Michael |
Quadrivium |
Arithmetik |
Musik |
Geometrie |
Astronomie |
Säftelehre nach Galen |
Blut |
Galle |
weißer Schleim |
gelber Schleim |
Temperamente |
Sanguiniker |
Melancholiker |
Phlegamtiker |
Choleriker |
Schriftsinne der Bibel-Exegese |
litteralis |
allegoricus |
tropologicus |
anagogicus |
Farben der Spielkarten |
Herz |
Karo |
Kreuz |
Pik |
Farben der Spielkarten |
Rose |
Eichel |
Schelle |
Schild |
Weltreiche nach der Vision des Daniel Kap.2 |
goldenes Haupt |
silberne Brust |
bronzene Hüften |
tönerne Füße |
Weltreiche nach der Vision des Daniel Kap.7 |
Löwe |
Bär |
Panther |
Elefant |
die vier Letzten Dinge |
Tod |
Gericht |
Himmel |
Hölle |
die 4 heiligen Bücher im Islam |
Thora [thawrat] |
Psalter [zabur] |
Evangelium [injil] |
Qur'an |
die 4 rechtgeleiteten Kalifen (in der Sunna) |
Abu Bakr |
'Umar |
'Uthman |
Ali |
die 4, die nicht vom Islam abgefallen sind (in der Schia) |
Salman al-Farisi |
'Ammar |
Miqdad |
Abu Dharr |
die Winde |
Eurus |
Notus |
Boreas |
Zephyr |
Grundrechenoperationen |
Addition |
Subtraktion |
Multiplikation |
Division |
die
vier Erdteile |
Europa |
Asien |
Africa |
America |
vier Ursachen |
causa materialis |
causa formalis |
causa efficiens |
causa finalis |
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Man kann Quartett spielen: jeder Spieler
darf von einem Mitspieler eine bestimmte Karte verlangen, um ein Quartett
zu ergänzen. Hat der Angefragte die Karte, so muss er sie hergeben
und der fragende Spieler darf erneut jemanden fragen. Wer ein Quartett
hat, darf es ablegen. Gewinner ist, wer bei Spiel-Ende am meisten Quartette
abgelegt hat. Die guten Spieler prägen sich im Laufe des Spiels
ein, wer was wünscht und wer was nicht hat.
Man kann auch ›Schwarzer Peter‹
spielen: jeder Spieler zieht aus dem Fächer seines Nachbars zwei
Karten. Wenn er ein Quartett komplettieren kann, legt er es ab. Dann
kommt der andere Nachbar an die Reihe, um zu ziehen. Wer am Schluss
die einzige Karte mit dem Bild des Teuxels übrig hat, ist der Verlierer.
Oder: Es werden 12 Karten offen auf den Tisch gelegt;
jeder Spieler bekommt 5 Karten (jenachdem wie viele Spieler mitspielen
mehr oder weniger); der Rest bleibt verdeckt auf einem Stapel. Wer in
seinem Blatt eine zu einer auf dem tisch liegende Karte hat, legt sie
darauf. Wer die vierte drauflegen kann, hat einen Stich gemqacht, nimmt
das Quarett zu sich und darf vom Stapel eine neue Karte nehmen. Wer
am meisten Stiche gemacht hat, gewinnt.
(2) Spielerisches Ergänzen von (Halb-)Wissen, geleitet
durch zusammenpassende Bilder. Die Vierzahl ist das Symbol der Einheit,
folglich auch des Enzyklopädischen...
(3) Fotokopien auf Karton
(4) Viele Dinge werden in Zahlenreihen (Ternare, Septenare
usw.) zusammengestellt, was einen Vollständigkeitsanspruch abgibt.
(5) Regula Forster und Paul Michel
Siehe http://www.symbolforschung.ch/Vierheiten
zum Überblick
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Vorschlag »Stoy-Puzzle«
(1) Johann Sigmund Stoy (1745–808),
Bilder-Akademie für die Jugend. Abbildung und
Beschreibung der vornehmsten Gegenstände der iugendlichen Aufmerksamkeit
- aus der biblischen und Profangeschichte, aus dem gemeinen Leben, dem
Naturreiche und den Berufsgeschäften, aus der heidnischen Götter-
und Alterthums-Lehre, aus den besten Sammlungen guter Fabeln und moralischer
Erzählungen - nebst einem Auszuge aus Herrn Basedows Elementarwerke.
In vier und fünfzig Kupfertafeln und zweyen Bänden Erklärung
herausgegeben von J. S. Stoy, Prof der Pädagogik in Nürnberg,
Nürnberg 1784. (Reprint mit einem Begleittext von Othmar Hicking,
Andernach: KARI, 1999.)
27. Tafel: Das Opfer des Propheten Elia (1. Kön 18)
(2) Die Besucher erfahren durch ein Puzzle, wie Stoy die
Zusammenhänge zwischen den einzelnen Bildern auf einer Tafel beschrieben
hat. Dazu werden die einzelnen Bilder einer Tafel als Einzelstücke
präsentiert. (Zusätzlich Präsentation einer ganzen Tafel.)
Nun gilt es für den Besucher, Zusammenhänge zwischen den einzelnen
Bildern einerseits und zwischen Hauptbild und den Einzelbildern andererseits
zu erkennen. Auf der Rückseite kann mittels Beschriftung und jeweils
gleichen Farben kontrolliert werden, ob der Besucher die Ordnungsstruktur
Stoys durchschaut hat.
Das Luftschiff. Die Taucherglocke
(3) Eine Tafel wird ausgewählt, diese wird als Gesamtbild
gezeigt.
Zusätzlich wird von jedem Teilbild eine kleine Tafel" angefertigt.
(Holz, Kunststoff, Karton ...) Auf der Rückseite sind die Zusammenhänge
nach Stoy eingetragen mit verschiedenen Farben.
Tarick und Thirza
(4) Die Ordnungsstruktur von Stoys Bildtafeln erkennen.
Erkennen, dass Ordnen nach vorher festgelegten Kriterien erfolgen muss.
Diese sind abhängig von Person und Zeit, in der dieselbe lebt.
(5) karin bauer
zum Überblick
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Vorschlag »Enzyklopenberg«
(1) Ein Berg von ungeordneten Enyzklopädien (Printmedien),
(2) in dem die Besucher wühlen können.
(3) Bei Antiquaren zum Kilopreis unvollständige alte
Enzyklopädien ankaufen und in einem Raum stapeln.
(4) Der Wust des Wissens. Wozu ist es gut? Nützt
es, wen man keine Frage hat?
(5) François de Capitani
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Vorschlag »Mahlgemeinschaft«
(1) ?
(2) In eine vorbereitete Graphik einzeichnen, wie das
Assoziationsgeflecht ›Mahlgemeinschaft‹ bei Höhlenbewohnern
/ bei den Inuit / Raubrittern / Hexen / ... aussähe.
(3) ?
(4) Die Assoziationsgeflechte, die soziale
Handlungen mit lägerer Dauer umgeben, sind geschichtlichem Wandel
unterworfen. So gibt es wohl seit den Höhlenbewohnern Einladungen
zu Mahlgemeinschaften, aber zu jeder Zeit muss der Gastgeber andere
Dinge bedenken.
(5) PM < Anregung von FdC
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Vorschlag »Briobahn«
(1) Spielzeugeisenbahn mit Weichen in einer Vitrine, die die Verzweigungen in einem taxonomischen System simuliert; dazu eine Computersimulation:
Blick vom Führerstand einer Strassenbahn auf die Strecke mit Wegweisern:
›seelenlos‹ | ›beseelt‹, usw.
(2) Gesucht werden sollen Informationen, die sich in den ›Zielbahnhöfen‹ befinden, beispielsweise
zu: »Schatten«, »Schmutz«, »Maske«,
»Ursprung«, »Menschenfresser«
(3) Computer; ausgestellte Bücher: Alsted, Zwinger,
Dewey
(4) Taxonomische Klassifikationen lassen
sich abbilden als Weg, der sich immer weiter über Weichen verzweigt.
Wer eine Information sucht, gleicht dem Wagenführer, der sich bei
jeder Weiche sich entscheiden muss, ob er links oder rechts weiterfahren
will --- am Ende des Geleises ›findet sich‹ (eventuell)
die gesuchte Information.
(5) PM
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Vorschlag »Extension Machine«
(1) Ein Trainingsgerät, z.B.
Quelle: nbmedicalcenter.com/medx.htm
(2) Überlegen Sie sich alle denkbaren Implikationen,
die mit einem solchen Ding zusammenhängen:
- Physiologie, Anatomie
- Wie hoch ist der Einsatz für
die persönliche Wellness?
- soziale Ausstrahlung im Umfeld von
KollegInnen
- rechtliche Aspekte (Versicherung)
- Wie viele Arbeitsplätze werden
mit solchen fitness centers geschaffen?
- usw.
(3) 1 Exponat
(4) Wir sind im Alltag umgeben von enzyklopädischen
Wissensnetzen, von denen wir meist gar nichts merken. --- »Das
Laufband könnte auch einen Charakterzug vom Wesen des Wissens darstellen:
es erscheint eine gewisse Zeit, verschwindet, erschient wieder gleich
oder in anderer Zusammensetzung.«
(5) Margrit Lehmann (wenn ich sie richtig interpretiert
habe ...)
zum Überblick
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Vorschlag »«
(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
zum Überblick
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